Teddybär Bruno
Stellvertretend für ihren Ehemann Detlef Kuckelsberg spendete seine Ehefrau einen Klassiker mit Charme. „Bruno“ heißt der alte Teddybär aus dem Jahr 1918. Seine Kleidung ist abgenutzt, sein Fell gelöchert, er zeigt bereits das ihn ausstopfende Stroh, doch der Teddybär schmückt noch heute die Vitrine des Museums. Der Vergleich mit einem neueren Exponat von José Ocón verdeutlicht auch jungen Gästen de Entwicklung der Kuscheltiere von früher bis heute.
Memmo und Görcü Baci
Memmo und Görcü Baci sind ein anatolisches Paar aus einer alten Erzählung mit viel Tiefgang. Als Wahrsagerin ist Görcü fantasievoll und liest in den Sternen. Ihr Ehemann Memmo, ein ruhiger Mann mit Hang zu Rationalität, glaubt weder an Magie, noch an Astrologie und macht gerne Witze über die Leidenschaften seiner Frau. Trotz alledem herrscht eine enge Verbindung zwischen dem so vielfältigen Liebespaar. Sie zeigen die Unterschiede, Gemeinsamkeiten und Bedeutungen in zwischenmenschlicher Beziehung.
Puppe Inga
„Inga“ hat eine lange Reise hinter sich. Ihre Besitzerin Christa Bußmann, geb. Buchholz, kam 1938 als die jüngste von drei Kindern in Freyenstein zur Welt. Im Jahr 1945 bekam Christa die Puppe ihrer ältesten Schwester Inga zu Weihnachten geschenkt. Im selben Jahre verstarb Christas Mutter, nur zwei Jahre später auch Schwester Inga. Kurz vor dem Mauerbau zog Christa mit nun noch einer Schwester in den Westen, doch ihr Vater und auch die zwei Puppen der Kinder blieben in der östlichen Heimat. Auf Wunsch seiner Tochter baute ihr Vater das Spielzeug auseinander und verschickte zuerst Kopf, dann die Gliedmaßen, immer mehr Teile in den Westen, bis Christa ihre Puppe vollständig zusammensetzen konnte. Schweren Herzens trennte Christa Bußmann sich schließlich von Inga, doch ihre Geschichte wird im IKM weiter aufbewahrt, geehrt und erzählt.
Karussel
Anne-Marie Zurloh war ein Kind, als Kinder nicht immer Kinder sein durften. Auch in Münster durften die katholischen Kinder lange keine jüdischen Spielkameraden haben. Doch wo ein Wille ist, ist auch immer ein Weg. In den 1930er und 40er Jahren traf sich auch Anne-Marie Zurloh hinter Häusern, Schulgebäuden und in Höfen mit anderen Kindern, um Spielzeuge zum Spielen zu tauschen. Heute darf das IKM auch Exponate präsentieren, die Anne-Marie Zurloh teils schon zu Kriegszeiten besaß.
Puppe Ursula
Ursula hat beide Weltkriege „überlebt“. Die Puppe hat schon viel gesehen und die schlimmsten Zeiten für ein kleines Mädchen etwas erträglicher gemacht. Anne-Marie Zurloh klammerte sich auch dann noch an ihre Puppe, als ihr Heim angegriffen wurde und weinte bitterlich, als ihr Spielzeug bei einem Bombenangriff in der Jüdefelder Straße in Münster einen Finger verlor. Die bedeutende Rolle eines Spielzeugs ist für erwachsene Augen manchmal schwer zu durchschauen – doch für ein Kind ist es die Welt.