Das Internationale Kinderspielzeugmuseum Münster – M. Demirel Kulturstiftung ist ein hervorragender Kulturort für Familien, Schulklassen und Kitas.
Die umfangreiche Spielzeugsammlung mit Exponaten aus verschiedenen Epochen und Kulturen erzählt aus längst vergangener Zeit. Die historischen Spielsachen sind Zeitzeugen, Spiegel und Dokumente ihrer Epoche und Gesellschaft. So z.B. auch aus der Kindheit von der Bürgermeisterin Wendela-Beate Vilhjalmson und zahlreichen Bürgerinnen und Bürgern, deren Kinderspielzeuge den Ersten und Zweiten Weltkrieg überstanden haben.
Überrascht und begeistert werden BesucherInnen sein, wenn sie in den Ausstellungsräumen in eine vergessen geglaubte, faszinierende Welt eintauchen und auf eine ganz persönliche interkulturelle Entdeckungsreise gehen.
Neben einer Entdeckungsreise in die eigene Kindheit oder in die Kindheit der Großeltern bietet das Museum durch Führungen, Spielecken, Mitmachaktionen und Workshops tiefere Einblicke in die Welt des Kinderspielzeugs.
Der Schwerpunkt des IKMünster liegt auf der Erfahrbarkeit und Nachvollziehbarkeit von altem und neuem Spielzeug, ergänzt durch historische Hintergrundinformationen und Interkulturalität unserer Gesellschaft.
Dies IKMünster ist ein wunderbarer Ort, an dem Spiel, Geschichte, Kunst und Kultur aufs Schönste miteinander verknüpft werden.
Doch wie entstand das internationale Kinderspielzeugmuseum? Ein Ort, welcher als Instrument zur Völkerverständigung fungiert? Mit historischen, traditionellen und über 200 Jahre alten Exponaten aus unterschiedlichsten Kulturen?
Schon in Kindheitstagen war das ein Traum von dem Stifter des Internationalen Kinderspielzeugmuseums Münster, Molla Demirel.
Im Jahr 1976 begann er seinen großen Traum Stück für Stück umzusetzen. Er legte jedes zweite Jahr einen Antrag bei der Stadt Münster vor, um ein multikulturelles Künstler*innenhaus erschaffen zu dürfen. Da ihm immer wieder Steine in den Weg gelegt und Anträge nicht bewilligt wurden, dauerte es eine Zeit lang, bis sein Wunsch in Erfüllung gehen sollte.
Der auf dem Papier stehend offiziell Türkei-stämmige bezeichnet sich selbst als „Weltmensch“. Die Welt ist sein Zuhause. Und eben diese Offenheit der Welt und der all in ihr lebenden Menschen gegenüber, würde er sich mithilfe des Museums wünschen. Ihm liegt es am Herzen bereits den Kindern, für welche die Herkunft ihrer Mitmenschen meist noch belanglos ist, Integration und Völkerverständigung früh mit auf den Weg zu geben. „Kinder sind unsere Zukunft. Sie sollen mit modernen und neuen Ideen aufwachsen, ohne ihrer Wurzeln entrissen zu werden. Denn ohne Boden kann nichts auf den Beinen stehen“, so Demirel. Er selbst hat drei Kinder, die in Münster aufgewachsen sind und für die er ebenso einen Ort der Begegnung mit elementarem Zugang zur Multikulturalität verwirklichen wollte.
Auch Frau Vilhjalmsson, ehemalige Bürgermeisterin der Stadt Münster, wusste von Molla Demirels großem Traum und sprach ihm damals schon optimistisch zu und beteuerte, dass er es vermutlich eines Tages schaffe, ein Museum zu konstituieren. Die Abmachung beider bestand darin, dass, wenn die Idee des Museums umgesetzt wird, Frau Vilhjalmsson Schirmherrin dessen wird und Molla Demirel seine Spielzeuge, welche er schon im Zweiten Weltkrieg baute, kaufte und leidenschaftlich sammelte, spenden und in Vitrinen ausstellen würde.
Doch all das dauerte seine Zeit. Erst im Jahr 2018 wurde der Antrag bewilligt und das langersehnte Spielzeugmuseum damit anerkannt und umgesetzt.
Mit der Zeit summierten sich die Exponate. Vieles wurde umgestaltet, erneut zusammengeflickt und in etlichen Vitrinen ins rechte Licht gerückt.
„Das Internationale Kinderspielzeugmuseum Münster gehört den Münsteranern“, sagt Demirel lächelnd. Der Gründer des Radio-Kaktus Münster e.V. und Stifter des Internationalen Kinderspielzeugmuseums Münster hofft auf die Akzeptanz und Unterstützung der Stadt und bedankt sich bei allen Praktikant*innen, Schüler*innen, Studierenden, allen in den Jahren helfenden Händen, und vor allem den Mitarbeiter*innen des Radio-Kaktus Münster e.V.
„Alle zusammen für Münster, um das, was fehlt, zu erschaffen.“ – Molla Demirel.